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Das Waldsommerfest



Da saßen sie nun. Fünf Freunde mit einer wundervollen Idee.
Nach einem wunderbaren Sommer, in dem es immer genug Regen und Sonne gegeben hatte, so dass alle Pflanzen wucherten und vor Früchten nur so explodierten, saßen Igor Igel, Frieda Fuchs, Henriette Hase, Ferdinand Fischadler und Matlock Maulwurf träge unter einer Buche. An manchen Tagen roch die Luft schon nach Herbst, nach köstlichen Pilzen und raschelndem Laub, aber heute war es nochmal sehr warm. Als es gegen Abend abkühlte, wurden die Freunde wieder munter.
Es begann schon zu dämmern, als sich Igor Igel etwas am Baumstamm aufsetzte und seine Freunde Frieda Fuchs, Henriette Hase, Ferdinand Fischadler und Matlock Maulwurf freudig anstrahlte.
„Jetzt hab ich’s!“, prustete er heraus. „Wir hatten ein tolles Jahr. Lasst uns alle Freunde einladen und ein großes Fest feiern!“
In dem Augenblich, als „Fest“ gesagt wurde, hüpfte Matlock aus seinem Maulwurfshügel heraus und legte einen heißen Samba hin. Ferdinand drehte aus dem Stand einen Looping. Frieda und Henriette fassten sich bei den Pfoten und tanzten und hüpften im Kreis herum. Igors Idee traf den Nagel auf den Kopf.

Als alle vom Ausflippen ganz erschöpft waren, kicherte Henriette und blickte in die Runde: „Ja, sagt mal, was wollen wir denn genau machen?“
Alle plapperten durcheinander und hatten die tollsten Vorschläge. Igor wurde zum Chef des Festkomitees ernannt. Nach einiger Beratungszeit einigten sich die fünf Freunde auf ein Sommerfest im Wald. Dafür sollte eine alte Rückegasse (das ist eine Art Weg, auf dem die Menschen Holz aus dem Wald holen) mit hübschen Blumen geschmückt werden. Die Rückegasse führte auf eine herrliche Lichtung tief in einem uralten Buchenwald. Die Tiere erzählten sich schon lange Zeit, dass dort morgens aus dem aufsteigenden Nebel der Tag geboren wird.
Über die ganze Babbelei über das Fest haben unsere Freunde ganz die Zeit vergessen und die Nacht brach herein. Frieda Fuchs nahm deshalb alle kurzerhand mit nach Hause und nach einem Nachtschmaus, bei dem auch das ein oder andere Glas Blaubeer-Met getrunken wurde, schliefen alle glücklich ein.

„Rugúgu gugu, rugúgu gugu, rugúgu gugu, rugúgu gugu!“
Ferdinand Fischadler wachte auf. Ein bisschen Kopfweh hatte er und dachte: „Nicht schon wieder die olle Ringeltaube! Ich will schlafen!“
Mit dem Ruf der Taube erwachten unsere fünf altbekannten Freunde und tranken alle bis auf Igor einen Eichelkaffee. Igor zog einen anständigen Himbeersaft-Grog vor. Er war nämlich der Meinung, dass das ordentlich Haare auf der Brust gibt und Kraft. Ein Igel wie Igor findet Haare auf der Brust natürlich sehr wichtig.


Da saßen sie nun. Fünf Freunde mit einer wundervollen Idee.
Nach einem wunderbaren Sommer, in dem es immer genug Regen und Sonne gegeben hatte, so dass alle Pflanzen wucherten und vor Früchten nur so explodierten, saßen Igor Igel, Frieda Fuchs, Henriette Hase, Ferdinand Fischadler und Matlock Maulwurf träge unter einer Buche. An manchen Tagen roch die Luft schon nach Herbst, nach köstlichen Pilzen und raschelndem Laub, aber heute war es nochmal sehr warm. Als es gegen Abend abkühlte, wurden die Freunde wieder munter.
Es begann schon zu dämmern, als sich Igor Igel etwas am Baumstamm aufsetzte und seine Freunde Frieda Fuchs, Henriette Hase, Ferdinand Fischadler und Matlock Maulwurf freudig anstrahlte.
„Jetzt hab ich’s!“, prustete er heraus. „Wir hatten ein tolles Jahr. Lasst uns alle Freunde einladen und ein großes Fest feiern!“
In dem Augenblich, als „Fest“ gesagt wurde, hüpfte Matlock aus seinem Maulwurfshügel heraus und legte einen heißen Samba hin. Ferdinand drehte aus dem Stand einen Looping. Frieda und Henriette fassten sich bei den Pfoten und tanzten und hüpften im Kreis herum. Igors Idee traf den Nagel auf den Kopf.

Als alle vom Ausflippen ganz erschöpft waren, kicherte Henriette und blickte in die Runde: „Ja, sagt mal, was wollen wir denn genau machen?“
Alle plapperten durcheinander und hatten die tollsten Vorschläge. Igor wurde zum Chef des Festkomitees ernannt. Nach einiger Beratungszeit einigten sich die fünf Freunde auf ein Sommerfest im Wald. Dafür sollte eine alte Rückegasse (das ist eine Art Weg, auf dem die Menschen Holz aus dem Wald holen) mit hübschen Blumen geschmückt werden. Die Rückegasse führte auf eine herrliche Lichtung tief in einem uralten Buchenwald. Die Tiere erzählten sich schon lange Zeit, dass dort morgens aus dem aufsteigenden Nebel der Tag geboren wird.
Über die ganze Babbelei über das Fest haben unsere Freunde ganz die Zeit vergessen und die Nacht brach herein. Frieda Fuchs nahm deshalb alle kurzerhand mit nach Hause und nach einem Nachtschmaus, bei dem auch das ein oder andere Glas Blaubeer-Met getrunken wurde, schliefen alle glücklich ein.

„Rugúgu gugu, rugúgu gugu, rugúgu gugu, rugúgu gugu!“
Ferdinand Fischadler wachte auf. Ein bisschen Kopfweh hatte er und dachte: „Nicht schon wieder die olle Ringeltaube! Ich will schlafen!“
Mit dem Ruf der Taube erwachten unsere fünf altbekannten Freunde und tranken alle bis auf Igor einen Eichelkaffee. Igor zog einen anständigen Himbeersaft-Grog vor. Er war nämlich der Meinung, dass das ordentlich Haare auf der Brust gibt und Kraft. Ein Igel wie Igor findet Haare auf der Brust natürlich sehr wichtig.


Wie es bei einem echten Fest so ist, gab es viele Attraktionen. Die Tierkinder durften bei Ferdinand Fischadler auf dem Rücken mit durch die Lüfte fliegen. Die Klunkergnome verkauften Schmuck auf eigene Rechnung und natürlich auch Schokolade aus Matlocks Manufaktur, die viel tiefer unter der Erde liegt, als eine Baumwurzel je reichen würde, nämlich so tief, dass zur Schokoladen-Produktion runtergekühltes Magma verwendet werden kann. Die konstante Wärmezufuhr und ausgeklügelte Rührsysteme machen Matlocks Maulwurfschokolade zur allerbesten Schokolade auf der ganzen Welt. Das einzigartige Markenzeichen der Schokolade ist, neben der außergewöhnlichen Zartheit, die Anreicherung mit Diamantstaub aus der Produktion der Klunkergnome. Nur Matlocks Schokolade leuchtet im Licht des Mondes!

Das Fest wurde immer wilder. Am späten Nachmittag gab es eine Polonäse. Alles schlängelte sich wie eine endlose Kette durch Sträucher, Unterholz und an den uralten Buchen vorbei. Danach wurde das Kuchenbuffet eröffnet und alle haben wieder ordentlich reingehauen. Besonders beliebt war dabei ein Blaubeer-Streuselkuchen, den Frieda Fuchs zusammen mit Henriette gebacken hatte. Dabei haben beide lachen müssen, weil sie sagten, dass der Kuchen ohne Fuchsbandwurm sei, der sei Frieda nämlich kurzfristig ausgegangen.
Nach dem Kuchen wurde von jeder Tierart ein Lied angestimmt. Das hörte sich zum Teil ganz schön schräg an, besonders als die Dachse dran waren. Da waren die anderen froh, als es zu Ende war, denn der Dachs an sich hört sich für andere ziemlich grimmig an, obwohl er wirklich ein liebevolles Familientier ist.
Also gebt einer Sache, die euch ein bisschen gruselt, ruhig noch eine zweite Chance! Manchmal ist der erste Eindruck nicht immer richtig.
Während des Singens wurde es immer später und nach der Dämmerung flutete silbriges Mondlicht die Festgesellschaft. Igor bot deshalb allen Gästen, die müde waren, einen Schlafplatz im Unterholz, auf einem Zweig oder in einer Höhle an, je nach Vorliebe. Etwas abseits von den Lichtern auf dem Festplatz versammelte sich eine stille Gruppe von Tieren, um nach Sternschnuppen Ausschau zu halten. Da wurden im Licht der Sterne viele Wünsche gewünscht. Neben den Tieren, die lange zusammensaßen und redeten, hörte man immer mal wieder eine Geschichte, einen Witz, ein fröhliches Lied bis zum nächsten Morgen.


„Rugúgu gugu, rugúgu gugu, rugúgu gugu, rugúgu gugu!“
Ferdinand wachte wieder auf und dachte: „Also diese Taube, die hat auch keinen Respekt vor hart feiernden Tieren!“
Aber sei‘s drum, einer musste ja einen frischen Eichelkaffee kochen. Ferdinand stand auf und kochte mehrere große Kannen voll. Wer mochte, trank nach dem Aufstehen noch einen ordentlichen Schluck und tapste dann so leise wie möglich nach Hause. Viele Tiere drehten sich nochmal zu Igor um und grunzten, piepten, schnaubten, röhrten oder schnatzen ein letztes Mal, bevor sie im Dunst des Morgens verschwanden. Unsere fünf Freunde, ein Igel, ein Hase, ein Fuchs, ein Fischadler und ein Maulwurf, hielten einander ganz fest an der Hand und freuten sich, dass das Fest so gut gelungen war. Es gab auch nichts aufzuräumen. Das hatten Matlocks treue Klunkergnome schon heimlich, still und leise erledigt. Die fünf Freunde winkten dem Festplatz ein letztes Mal zu und verschwanden wie alle anderen im Nebel.


Ina Wosnitza und Marcus Gabler
Naturschutz & Naturparke, Heft 235
Mitgliederzeitschrift des Vereins Naturschutzpark e.V. (VNP)
>www.verein-naturschutzpark.de



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